Geschichte Abitur 2022
Übersicht der Ereignisse von der libaral-nationalen Bewegung bis Nachkriegszeit
antinapoleoniches Bündnis
Zahlreiche europäische und deutsche Mächte
Völkerschlacht von Leipzig
Sieg der Verbündeten und Hoffnung der Patrioten auf Wiederherstellung des Reiches
Wiener Kongress
-Fürstenkongress (Führende Staatsoberhäupter von Österreich, Preußen, Großbritannien und Frankreich) zur Neuordnung Europas nach Koalitionskriege gegen Napoleon -> Ziele: Restauration, Wiederherstellung politischer Zustand vor Revolution, Legitimität einer mornachischen Herrschaft, durch Gott, Frieden -> Nationalismus und Liberalismus unterdrücken, was zu Enttäuschung des Bürgertums und der Studenten führt
Wartburgfest
-erstes deutsches Nationalfest (deutsche Flagge) -300 Studenten, Professoren -Protestieren gegen reaktionäre Politik, Kleinstaaterei und für einen Nationalstaat mit eigener Verfassung -Ehre, Freiheit, Vaterland
Vormärz
Spannung zwischen konservativen Kräften der Beharrung und fortschrittlichen Kräften des Wandels
Juli-Revolution
-Sturz der Bourbonen (Damaliges Königshaus) -Erneute Machtübergreifung des Bürgertums -Liberaler Herzog wird "Bürgerkönig" -> Stärkung der liberalen Bewegung in Deutschland
Sturm auf Frankfurter Hauptwache
-Sturm radikaler Studenten auf Frankfurter Hauptwache -> vereinzelte Aufstände in Deutschland
Karlsbader Beschlüsse
-Rechtliche Grundlage für Unterdrückung der nationalen und liberalen Bewegungen -Verbot von Burschenschaften -Pressezensur -Meinungsfreiheit eingeschränkt -Überwachung von Universitäten -Verfolgung von Oppositionellen -> Angst der Fürsten vor Revolution -> Abflauen der Nationalbewegung und Rückzug ins Private (Biedermeier)
Hambacher Fest
-etwa 30000 Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten versammelten sich auf dem Hambacher Schloss -Fordern Freiheit, nationale Einheit, politische Rechte -Kritik an Kleinstaaterei, Absolutistischer Führung -Wille nach vereintem Deutschland -> Verstärkte politische Repression mithilfe polizeistaatlicher Überwachung
Entstehung vor 1813
-Französische Besetzung deutscher Gebiete als Folge der Koalitionskriege -Führt zu Wiederstand gegen napolionische Fremdherrschaft und wachsendes Nationalbewusstsein in Deutschland
Heilige Allianz
-Allianz zwischen Preußen, Österreich und Russland -Gründung Deutscher Bund -Loser Staatsbund mit Fürsten in Mitgliedsstaaten -Sicherheit gegen liberales und nationales Denken -Wahrung des europäischen Gleichgewichts
Gründung Jenaer Urburschenschaft
-Organisation der Studenten in deutschen Burschenschaften
Friedrich Wilhelm IV wird König von Preußen
Weberaufstand
-Aufstand der schlesischen Weber gegen die Industrialisierung
Revolution in Frankreich/ Aufstand gegen Bürgerkönig
-Absetzung des Königs -Ausrufung der Republik ->Initialzündung zu Revolution in Deutschland
Märzforderungen
-Volksversammlung in Mannheim mit Forderungen: -Pressefreiheit -Volksbewaffnung -Geschworenengerichte -Liberale Minister und Wahlen zum deutschen Parlament
Entwicklung in Preußen
-Barikadenkämpfe in Berlin -Beschuss der Demonstranten durch Militär -Huldigung der Märzgefallenen durch Friedrich Wilhelm IV um Barikadenkämpfe zu beenden -> Taktisches Nachgeben des Königs und Versprechen einer liberalen Verfassung um Thron zu behalten
Gefahr Eingliederung Schleswigs zu Dänemark
Tagung des Vorparlaments
-Planung zur Wahl einer verfassungsgebenden Nationalversammlung
Nationalversammlung Paulskirche
-"Professorenparlament" -Hauptsächlich gebildete Bürger -> Nicht komplette Bevölkerung vertreten -Hauptaufgaben: ->Überwindung Einzelstaatlichkeit ->Ausarbeitung einer Verfassung
Beginn Gegenrevolution Preußen
-Entwaffnung Berliner Bürgerwehren durch preußische Truppen -Auflösung der preußischen Nationalversammlung -> Da Verfassung dem König aufgezwungen wurde
Verkündung Grundrechtkatalog
Wahl des preußischen Königs zum Kaiser der Deutschen durch Nationalversammlung
Ablehung der Kaiserkrone
-führt zu Scheitern der Verfassung der Paulskirche
Rückzugs des "Rumpfparlaments"
-Nach Stuttgart -Spottische Bezeichnung -Aufgrund von heranrücken preußischer Truppen -Endgültige Auflösung Juli 1849
Entgültiges Ende der Revolution
-Übergabe der Bundesfestung Raststatt
Deutsche Revolution 48/49
Gründe/Ursachen: -Industrielle Revolution -> Veränderung soziale Verhältnisse -Massenverarmung durch Ersetzung durch Maschinen -Massenarbeitslosigkeit -Bevölkerungszuwachs durch bessere Medizin -Hungerkrisen unter anderem durch Missernten (ca. 1846) Forderungen: -Arbeitermilieu: Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit -Bürgertum: Gründung eines neuen Nationalstaats Politische Strömungen: -Konservative: ->Beibehaltung der Einzelstaaten und der Monarchie -> Zusammenarbeit mit bestehenden Regierungen bei Reformierung des Deutschen Bunds -Liberale: ->Einbindung der Bundesstaaten in die konstitutionelle Ordnung ->Festhalten an konstitutioneller Monarchie ->Ablehnen Revolution ->Streben nach Reformen durch Kompromisse mit Fürsten -Demokraten: ->Auflösung der Einzelstaaten zugunsten einer zentralistischen Deutschen Republik ->Durchsetzen von Volkssouveränität -Radikale: ->Abschaffung der Moanrchie ->Recht auf Arbeit und soziale Gerechtigkeit
Gründung Deutscher Zöllverein
-Unter preußischer Führung -Entstehung eines einheitlichen Wirtschaftsraums (ohne Österreich) -> Vorläufer der politischen Einheit
Folgen Duetsche Revolution
-Rückkehr zur reaktionären Politik der alten Mächte -Auswanderung enttäuschter Demokraten nach Amerika -Widerbelebung des Deutschen Bunds (1850) -Auferhebung der Grundrechte -Preußisch-österreichischer Dualismus um Vorrangstellung im Deutschen Bund
Widerbelebung des Deutschen Bunds
Aufhebung der Grundrechte
Ernennung Bismarck zu Ministerpräsident
-
Gründung Kaiserreich
"Blut und Eisen"-Rede
-Ankündigung, die nationale Einheit unter Vorherrschaft Preußens mit militärischen Mittlen herzustellen
Deutsch-Dänischer Krieg
-Gemeinsames Vorgehen von Österreich und Preußen gegen Dänemark -Ziel: Zugehörigkeit Schleswig und Holstein zum Deutschen Bund sichern -Nach Sieg: Aufteilung Verwaltung der Herzogtümer -> Schleswig,Preußen Holstein/Österreich -> Verzicht auf großdeutsche Lösung
Deutsch-Deutscher Krieg
-Krieg zwischen Preußen und Österreich (MIt jeweiligen Verbündeten) um Vorherrschaft in Deutschland -> Sieg Preußens und Gründung Norddeutscher Bund (1867) -Süddeutsche Staaten über Militärbündnisse angeschlossen
Gründung Norddeutscher Bund
Deutsch-Französicher Krieg
-Entstehung: -Streit um spanische Thronfolge -Angst Frankreichs vor Umklammerung des Landes -Keine richtige Einigung -Provokation Bismarcks durch Emser Depeche -Erklärung des Kriegs durch Frankreich -Südliche Staaten schlagen sich auf Seite Preußens, da Militärbündnisse -Aus preußisch/franzöischem wird deutsch/franzöischer Krieg -> Nationale Gemeinsamkeit -Widerbelebung des Deutschen Bunds - Napoleon III kapituliert (1870) -Eroberung Paris -> Kriegsende (1871) -Friedensvertrag, Elsass-Lothringen an Deutsches Reich -> Dauerkonflikt bis 1.Weltkrieg
Widerbelebung des Deutschen Bunds
Eroberung Paris führt zu Kriegsende
Gründung Deutsches Kaiserreich
-Im Spiegelsaal von Versailles -Nationalstaatsgründung von oben ->Keine Beteiligung des Volkes -preußischer König wird zum "Kaiser der Deutschen" ernannt -> Bekommt Kaiserwürde von anderen Königen angeboten -> Wilhelm I wird Kaiser
Verfassung 1871
-Konstitutionelle Monarchie ->Kaiser politische und militärische Spitze -Bestehend aus vier Verfassungsorgane: -Reichstag: Schwache Stellung gegenüber Kaiser -Gesetzesinitiative (Bundesrat muss Gesetzen zustimmen) ->Budgetrecht, jedoch Einschränkung hinsichtlich Militäretats -Bundesrat: Von Preußen dominiert, Gesetzesanträge des Reichstags zustimmen ->Keine starke Stellung, sondern durch Kaiser und Reichskanzler in Hintergrund gedrängt -Reichskanzler: Vom Kaiser bestimmt, Ernennt Reichsregierung und nicht gegenüber Reichstag verpflichtet (keine Möglichkeit zum Misstrauensvotum) -Kaiser: Entscheidet über Krieg und Frieden, kann Reichstag auflösen und Neuwahlen anordnen, kann somit Gesetze durchsetzen
Heeresreform
-Diktatorisch umgesetzt, da Volk anderer Meinung war und bei Militärangelegenheiten mitbestimmen wollte -Ohne Zustimmung der Volksvertretung bzw. des Parlaments durchgesetzt
Parallelen und Kontraste zwischen 1871 und 48/49
-Parallelen: -Allgemeines, gleiches und freies Wahlrecht für Männer -Entstehung politischer Gruppierungen (1849) und Parteien (1871) um Interessen umzusetzen -Wunsch nach konstitutionellen Monarchie in Teilen der Gesellschaft -Zum Teil Skepsis gegenüber Demokratie und Parlamentarismus -> Konservative (auch Liberale) Bevölkerung -Kontraste: -1849: Versuch Nationale Einheit durch Volksbewegung zu erreichen ->1871: Nationale Einheit durch Reichgründung "von oben" (Zentrale Rolle Otto von Bismarcks) -1849: Gleichberechtigung des Wunsches nach Einheit und Freiheit (Grundrechte und Nationalstaat) ->1871: Herstellung der Freiheit auf Kosten der Freiheitsrechten (z.B. keine Grundrechte) -1849: Ausarbeitung einer demokratischen Verfassung durch die Nationalversammlung ->1871: Obrigkeitsstaatlicher Charakter der von Bismarck aufgearbeiteten Verfassung -1849: Deutsche Einheit weitgehend ohne Beteiligung ausländischer Mächte ->1871: Erreichen der Deutschen Einheit durch Einigungskriege -1849: Ablehnung der Kaiserkrone aus den Händen des Volkes ->1871: Akzeptanz der Kaiserwürde nach Kaiserbrief der deutschen Fürsten -1849: Diskussion über Grenzen des deutschen Nationalstaats (großdeutsche oder kleindeutsche Lösung) ->1871: kleindeutsche Lösung nach deutsch-französischem Krieg als einzig realistische Möglichkeit
Ära Bismarck
Bismarcks Außenpolitik
-Ausgangslage: -Aufstieg des deutschen Reichs zur stärksten Macht in Mitteleuropa nach Gründung des Kaiserreichs ->Führt zu Misstrauen anderer europäischer Großmächte -Festhalten Bismarcks am Status quo: Deutschland territorial "saturiert" -Hauptziel: -Isolierung Frankreichs um Revanche und Gefahr eines Zweifrontenkriegs auszuschließen ->Dreikaiserabkommen von 1873 mit Österreich-Ungarn und Russland -Berliner Kongress 1878: -Einigung über territoriale Verschiebungen -auftreten Bismarcks als "ehrlicher Makler" -Dreikaiservertrag von 1881-1887 mit Russland und Österreich-Ungarn ->Ab 1887: Verschlechterung des deutsch-russischen Verhältnisses -> Hinwendung Russlands zu Frankreich -1887: Rückversicherungsvertrag mit Russland -1887: Forderung der Mittelmeer-Entente zwischen Groß-Britannien, Österreich-Ungarn und Italien ->Zur Aufrechterhaltung des Status quo im Mittelmeerraum
Ära Wilhelm II
Außenpolitik Wilhelm II
-1890: Rücktritt Bismarcks wegen Unstimmigkeiten mit Kaiser Wilhelm II ->"Neuer Kurs" in der Außenpolitik: "Politik der freien Hand" (keine festen Bündnisse) ->Unberechenbarkeit der deutschen Außenpolitik für andere Mächte -1890: Nichtverlängerung des "Rückversicherungsvertrags" ->1894: russisch-französisches Militärbündnis ->Befreiung Frankreichs aus der Isolation und Realisierung der von Bismarck gefürchteten Zwei-Fronten-Konstellation -1897: Wunsch nach Weltgeltung->Platz an der Sonne ->Teilnahme des Kaiserreichs am "Wettlauf um Afrika" im Rahmen des Imperialismus ( Herrschaft über großräumige Gebiete außerhalb des eigenen Staates anstreben) ->Beginn einer ehrgeizigen Flotten- und Kolonialpolitik -Störung des deutsch-britischen Verhältnissen durch "Krüger Depesche"(Provokation Großbritanniens) -Zusätzlich störte deutsche Wirtschafts- und Flottenpolitik Verhältnisse ->Wettrüsten -Selbstisolation des Deutschen Reichs durch Ablehnung von Rüstungsbeschränkungen ->Entente cordiale durch kolonialpolitischen Ausgleich zwischen Frankreich und Großbritannien
Dreikaiserabkommen
Isolierung Frankreichs um Revanche und Gefahr eines Zweifrontenkriegs auszuschließen ->Dreikaiserabkommen von 1873 mit Österreich-Ungarn und Russland
Berliner Kongress
Berliner Kongress 1878: -Einigung über territoriale Verschiebungen -auftreten Bismarcks als "ehrlicher Makler"
Dreikaiservertrag
Dreikaiservertrag von 1881-1887 mit Russland und Österreich-Ungarn ->Ab 1887: Verschlechterung des deutsch-russischen Verhältnisses -> Hinwendung Russlands zu Frankreich
Rückversicherungsvertrag mit Russland
Forderung der Mittelmeer-Entente
-1887: Forderung der Mittelmeer-Entente zwischen Groß-Britannien, Österreich-Ungarn und Italien ->Zur Aufrechterhaltung des Status quo im Mittelmeerraum
Rücktritt Bismarcks
1890: Rücktritt Bismarcks wegen Unstimmigkeiten mit Kaiser Wilhelm II ->"Neuer Kurs" in der Außenpolitik: "Politik der freien Hand" (keine festen Bündnisse) ->Unberechenbarkeit der deutschen Außenpolitik für andere Mächte
Nichtverlängerung des "Rückversicherungsvertrags"
russisch-französisches Militärbündnis
->1894: russisch-französisches Militärbündnis ->Befreiung Frankreichs aus der Isolation und Realisierung der von Bismarck gefürchteten Zwei-Fronten-Konstellation
Platz an der Sonne
-1897: Wunsch nach Weltgeltung->Platz an der Sonne ->Teilnahme des Kaiserreichs am "Wettlauf um Afrika" im Rahmen des Imperialismus ( Herrschaft über großräumige Gebiete außerhalb des eigenen Staates anstreben) ->Beginn einer ehrgeizigen Flotten- und Kolonialpolitik
Krüger Depesche
-Störung des deutsch-britischen Verhältnissen durch "Krüger Depesche"(Provokation Großbritanniens) -Zusätzlich störte deutsche Wirtschafts- und Flottenpolitik Verhältnisse ->Wettrüsten
Entente cordiale
-Selbstisolation des Deutschen Reichs durch Ablehnung von Rüstungsbeschränkungen ->Entente cordiale durch kolonialpolitischen Ausgleich zwischen Frankreich und Großbritannien
Innenpolitik Bismarcks
-Schaukelpolitik Bismarcks: Nur notgedrungenes Sich-Arrangieren mit Parteien ->Wechselnde Bündnisse mit einzelnen Parteien um sich Mehrheiten im Reichstag zu verschaffen -Ausgrenzung von "Reichsfeinden" -"Kulturkampf" (1871-1887) -Vorgehen Bismarcks gegen katholische Kirche und ihre politische Vertretung (Zentrum) -Gründe: -Zurückdrängung des geistlichen Einflusses im Staat -Vermutung einer reichsfeindlichen Haltung wegen Verbindung zum Papst, katholischem Österreich und Frankreich Maßnahmen: -"Kanzelparagraph" (Verbot für Geistliche zur Äußerung von politischen Themen während Ausführung Berufs") -"Jesuitengesetz" (Verbot des papsttreuen Jesuitenordens" -"Brotkorbgesetz" (Einführung der Zivilehe) ->Scheitern der Maßnahmen trotz massiven Verhaftungen gegen Priester ->Verstärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Katholiken ->Wahlerfolge des Zentrums (1881 stärkste Partei im Reichstag) ->Beilegung des Kulturkampfes im Form eines Kompromisses (Milderung der Kirchengesetze aber Beibehaltung von "Kanzelparagraph" -Doppelstrategie gegen Sozialdemokratie (1878-1890) -angeblicher Grund: -Mai/Juni: Zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm I (Sozialistische Arbeiterpartei keine Finger im Spiel) -> Nimmt Bismarck zum Anlass um gegen Sozialdemokratie vorzugehen -Maßnahmen: -Sozialistengesetz zur Bekämpfung des politischen Arms der Arbeiterbewegung ->Verbot sozialistischer Parteien, Vereinigungen, Versammlungen, Druckschriften -Verbesserung der Lage durch Sozialgesetzgebung ->Krankenversicherungen (1883), Unfallversicherungen (1884), Alters- und Invaliditätsversicherung (1889) ->Scheitern der Maßnahmen und Stärkung der Sozialdemokratie (1890 meiste Stimmen? -
1.Marokkokrise
- Ausgelöst durch die Rivalität Frankreichs und des Deutschen Reiches um den Einfluss in Marokko -Druck auf Frankreich durch Landung Wilhelm II in Tanger ->Diplomatische Niederlage Deutschlands
Entstehung Triple Entente
Entstehung Triple Entente aus Russland, Frankreich und Großbritannien ->Gefühl der "Einkreisung" bei Deutschland -> Festigung des Zweibunds "Nibelungentreue"
2. Marokkokrise
Entsendung des deutschen Kriegsschiffs "Panther" nach Agadir, um Teil des französischen Kongo-Gebiets zu fordern ->Beilegung der Krise durch Kompromiss
Balkankrisen
-Balkankrise 1908/09: Zerfall des Osmanischen Reichs -1.Balkankrieg 1912: Angriff von Balkanstaaten auf europäische Besitzungen der Türkei -2. Balkankrieg 1913: Streit um Kriegsbeute -> Schwächung der Türkei und Bulgariens (Verbündete Deutschlands und Österreichs), stattdessen Stärkung Serbiens (Verbündeter Russlands)
Julikrise
-28.6.1914: Attentat eines serbischen Nationalisten auf österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo -Juli 1914: "Blankoscheck" des Deutschen Reichs and Österreich-Ungarn -> Kriegserklärung Österreichs an Serbien nach gescheiterten Ultimatum -Mobilmachung in Russland und Frankreich ->August 1914: Kriegserklärungen Deutschlands an beide ->Einmarsch Deutscher Truppen in Belgien (Schlieffenplan/ Rückseitenangriff) ->Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland wegen Verletzung der belgischen Neutralität
1. Weltkrieg
Kriegsausbruch
-Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien
Kriegsverlauf
-Stellungskrieg und "Materialschlachten" -"Abnutzungsschlachten" -Seekrieg -1917: Kriegseintritt USA
Kriegsende
-Deutsche Niederlage -> Versailler Vertrag (28.06.1919) -> Sturz der alten Monarchien
Versailler Vertrag
-Territoriale Bestimmungen -Gebietsabtretung an Tschechoslowakei -Rückgabe Elsass-Lothringen an Frankreich -Unterstellung des Saargebiets für 15 Jahre unter Völkerbundsmandat (Verfügungsgewalt über Kohlegruben für Frankreich), anschließend Volksabstimmung -Verlust sämtliche Kolonien -Vereinigungsverbot mit Österreich -Militärische Bestimmungen: -Beschränkung des Berufsheers auf 100000 Mann, sowie Marine auf 15000 Mann -Verbot der Wehrpflicht -Verlust der Luftstreitkräfte, schwerer Waffen, Schlachtschiffe, Uboote -Entmilitarisierung des Rheinlands Politische und wirtschaftliche Bestimmungen: -Artikel 231 ("Kriegsschuldartikel"): Zuweisung der alleinigen Kriegsschuld an Deutschland und Verbündeten -Hohe Reparationsforderungen ->Sachleistungen (Maschinen, Kohle,...) ->Geldzahlungen (269 Milliarden Goldmark) ->Androhung harter Strafen bei Nichterfüllung der Wiedergutmachungsleistungen
Novemberrevolution
-Forderung der obersten Heeresleitung nach Waffenstillstandsverhandlungen -29.09.1918 Eingeständnis der Militärischen Niederlage ->Parlamentarisierung der Reiches als Bedingung der Alliierten ->28.10.1918 Erlass der "Oktoberverfassung" -Ende Oktober 1918: Marineleitung befielt Auslaufen der Flotte um deutschen Widerstandswillen zu demonstrieren ->Matrosenaufstände, die sich im ganzen Reichsgebiet ausbreiten -Bildung von Arbeiter und Soldatenräten: Forderung des sofortigem Kriegsende und Abdankung des Kaisers ->9.11.1918 Abdankung Kaiser, Friedrich Ebert (MSDP) erhält Regierungsverantwortung -Doppelte Republikausrufung -11.11.1918 Waffenstillstand -Dezember 1918 Entscheidung des Reichrätekongresses für Wahl einer Nationalversammlung und damit für parlamentarisches System -Januar 1919: Niederschlag des "Spatakusaufstands" durch Freikorps-Truppen ->Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ->Weitere politische Morde von Rechts
Nationalismus, Militarismus, Antisemitismus im Kaiserreich
-Nationalismus: -Nutzung des früher freiheitlichen Nationalismus als Integrationsideologie durch Eliten des Kaiserreichs ->Nationalismus als Staatskonforme Kraft -Entstehung eines neuen Reichsnationalismus und systematische Ausgrenzungspolitik gegenüber missliebigen Gruppen -Militarismus: -preußisch-deutscher Militarismus als bestimmender Faktor -> Hochschätzung alles militärischen (Paraden, Uniformen, Armee als "Schule der Nation") ->Beeinflussung des Alltags durch soldatische Wertvorstellungen und Leitbinder (Disziplin, Befehlston, Krieg als Mittel der Konfliktlösung) -> Hohes Sozialprestige des Offizierskorps -Antisemitismus: -Verbreitung eines politischen Antisemitismus mit zunehmend rassistischen Zügen: z.B. Juden als Sündenböcke bei Konjenktureinbrüchen ->Entstehung antijüdischer Parteien (Forderungen nach Rücknahme der Judenemanzipation, verienzend Vertreibung/Vernichtung)
Folgen und Bedeutungen Versailler Vertrag
-Empörung und Ablehnung des Vertrags (vor allem Kriegsschuldartikel) von weiten Teilen der Bevölkerung ("Schandvertrag") -Instrumentalisierung der als nationale Schande empfundenen Vertrags für rechte Hetze gegen Weimarer Republik ("Kriegsschuldige") ->Bezeichnung von Demokraten und Republikanern als "Novemberverbrecher", die durch Revolution und Friedensverhandlungen dem siegreichen deutschen Heer in den Rücken gefallen seien (Dolchstoßlegende) -Revision des Versailler Vertrags als zukünftiges Ziel zukünftiger parteiübergreifendes Hauptziel -Schwächung der deutschen Wirtschaft durch hohe Reparationen -Versailler Vertrag als ein Grund für späteres Scheitern der Weimarer Republik -Führt zu Instabilisierung des Friedensschlusses, nur Atempause, keine wirkliche Friedenspause
Krisenjahr 1923
-Besetzung des Ruhrgebiets ->Passiver Wiederstand und Einstellung der Arbeit ->Aufruf der Reichsregierung -Hohe Staatsverschuldung durch Kriegskredite und Kriegsfolgelasten (Reparation, Ruhrkampf) ->Finanzierung durch Neudruck von Papiergeld ->Hyperinflation ->Entwertung des Geldes ->Weiterer Glaubwürdigkeits- und Legitimationsverlust der Demokratie -Hitlerputsch: 9.11.1923 Versuch Hitlers und anderer Republikfeindlicher Kräfte die Reichsregierungen zu stürzen ->Niederschlagung durch bayrische Landespolizei ->Nur niedrige Haftstrafen für Hitler und seine Mitverschwörer (Justiz "Auf dem reichten Auge blind")
Relative Stabilisierung
-1923: Gustaf Stresemann wird Reichskanzler und danach Außenminister ->Entscheidung zum Abbruch des Ruhrkampfs (September 1923) -> Währungsreform (November 1923) als Voraussetzung für wirtschaftliche Erholung ->Einführung der Rentenmark (1924 zusätzliche Einführung der Reichsmark) ->finanz- und wirtschaftliche Stabilisierung -Beschleunigtes Wirtschaftswachstum (Goldene Zwanziger ab 1924) -Verstärkte Sozialpolitik -> Gesetze für soziale Verbesserungen (Arbeitslosenversicherung 1927) -1925 Paul von Hindenburg wird Reichspräsident (ehemaliger kaiserlicher Feldmarschall) ->Konservativer Wendepunkt -Juli/August 1925: Abzug der Besatzungstruppen aus dem Ruhrgebiet
Hitlerputsch
-Hitlerputsch: 9.11.1923 Versuch Hitlers und anderer Republikfeindlicher Kräfte die Reichsregierungen zu stürzen ->Niederschlagung durch bayrische Landespolizei ->Nur niedrige Haftstrafen für Hitler und seine Mitverschwörer (Justiz "Auf dem reichten Auge blind")
Dawes Plan
-Dawes-Plan (1924) -> Verzicht auf Gesamtforderungen zugunsten steigender Ratenzahlungen ->Deutsches Reich kann wieder als Kreditnehmer auftreten
Young-Plan
-Zeitliche Begrenzung der Reparationszahlungen bis 1988 -1932 Aufhebung aller noch ausstehenden Reparationszahlungen
Vertrag von Rapallo
-Vertrag zwischen Russland von Deutschland: -Aufnahme diplomatischer Beziehungen -Gegenseitiger Verzicht auf Wiedergutmachung ->Zurückgewinnen von außenpolitischem Handlungsspielraum für Deutschland und SU (Durchbruch der Isolation) ->Ab 1925 gemeinsame militärische Zusammenarbeit zur Umgehung des Versailler Vertrags (z.B. deutsche Waffentests und Militärtests) ->Angst der Westmächte vor deutsch-russischer Zusammenarbeit ->Verschärfungen der französischen Außenpolitik gegenüber Deutschland (z.B. Ruhrbesetzung)
Locarno-Verträge
-Garantiepakt: Verzicht Deutschlands auf Elsass-Lothringen und Wiederherstellung Ostgrenzen (Möglichkeit einer friedlichen Revision) -Zusicherung dauerhafte Entmilitarisierung des Rheinlands -Abzug französischer Besatzungstruppen durch Schaffung eines vertrauensvollen Klimas -Führt zu Rückkehr Deutschlands als gleichberechtigter Partner in internationale Gemeinschaft
Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund
Briand-Kellogg-Pakt
-Internationale Ächtung des Kriegs als Mittel der Politik
Ära Stresemann
Entstehung Weimarer Republik
Präsidialregierungen
-Beginn der Präsidialkabinette unter Reichskanzler Brüning ->Regierung ohne Parlamentsmehrheit mithilfe von Notverordnungen nach Artikel 48 ->Artikel 48: Reichstagsauflösung bei Wiederspruch durch Reichspräsident Paul von Hindenburg -Reichstagswahl 1930: NSDAP zweitstärkste Fraktion Mai 1932: Sturz Brünings durch Wiederwahl Hindenburgs -Ernennung Franz von Pappens zum Reichskanzler -Aufhebung des SA- und SS-Verbots -Sozialdemokratische, preußische Regierung wird abgesetzt -1932: NSDAP wird stärkste Partei im Reichstag -30.1.1933: Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch Hindenburg
Aufstieg der NSDAP
-1919: Eintritt Hitlers in Deutsche Arbeiterpartei (DAP) -1920: Umbenennung der Partei in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) -Veröffentlichung des 25 Punkte Programms ->Unter anderem Aufhebung des Versailler Vertrags, Ablehnung der deutschen Staatsbürgerschaft für Juden, Propagierung eines Autoritären Staats 1921: Übernahme des Parteivorsitzes durch Hitler und Durchsetzung des Führerprinzips -Wachsende Anhängerschaft durch aggressive Propaganda (Straßenterror SA, Hitlers rhetorische Begabung) Scheitern des Hitlerputschs ->Festungshaft Hitlers ->"Mein Kampf" Übergang zur "Legalitätstaktik" (Erlangen der Macht auf legalem Weg) 1929: Aufbegehren gegen den Young-Plan, Bündnis mit DNVP, Folgen Weltwirtschaftskrise als entscheidender Durchbruch der NSDAP -> 1930 zweitstärkste und 1932 stärkste Partei bei Reichstagswahlen
Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik
-Ablehnen der Republik durch "Alte Eliten", die in Machtposition geblieben sind z.B. Hindenburg -Destabilisierung der Republik durch Kommunisten ->Furcht vor bolschewistischen Revolution führt zu Zunahme der NSDAP-Wähler -Fortbestehen obrigkeitsstaatlicher und antidemokratischer Denkmuster -Fehlender demokratischer Wille z.B. durch Ablehnen des Versailler Vertrags -Fehlende Bereitschaft der Parteien zur Zusammenarbeit ->Aufgrund mangelnder Regierungstraditionen und Egoismus -Schwächung der Verfassungen (z.B. starke Rolle des Reichspräsidenten) -Folgen der Weltwirtschaftskrise ->Radikalisierung der vom Elend bedrohten Bevölkerung -Geschick Hitlers, der konsequent Fehler und Schwächen der Demokraten ausnutzt
NS-Zeit
Zweiter Weltkrieg
Nachkriegszeit
"Machtergreifung"
-"Machtergreifung" Begriff der Nachkriegszeit um aggressiven Charakter des NS-Regimes zu betonen und breite Zustimmung des Volkes zu verschleiern ->Jedoch legitime Machtübertragung im Rahmen der Verfassung der Präsidialkabinette -Sprengung des Zähmungskonzepts durch Hitler mithilfe von Reichstagsauflösungen und Neuwahlen -4.02.1933: "Verordnung zum Schutz des deutschen Volkes" ->Einschränkungen von Presse- und Versammlungsfreiheit (angeblich um Volk vor kommunistischem Umsturz zu schützen) -27.02.1933: Reichstagsbrand ->28.02.33 "Reichsbrandverordnung" ->Einschränkung der Grundrechte -> Verhaftung von über 10000 politischen Gegnern -05.03.1933: Reichstagswahlen: Stimmanzahl NSDAP nur 43,9% -23.03.1933: "Ermächtigungsgesetz": Regierung kann ohne Mitwirkung von Reichstag und Reichsrat Gesetze erlassen ->Ausschaltung des Parlaments und der Weimarer Verfassung (Verhaftete politische Gegner wurden als Anwesend gewertet für 2/3 Mehrheit)
"Gleichschaltung"
-Vereinheitlichung des gesamten Gesellschaftlichem und politischen Lebens im Sinne der NS-Ideologie -Politische Ebene: -31.03.33: "Erstes Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich" ->Aufhebung des Föderalismus durch Auflösung der Landtage und Neuzusammensetzung nach dem Ergebnis der Reichstagswahl -07.04.33: "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" (Arierparagraph): Entlassung von Beamten "nichtarischer" Herkunft oder mit politisch unerwünschten Einstellungen -14.07.33: "Gesetz gegen die Neubildung von Parteien" ->NSDAP als einzige Partei -1.12.33: "Gesetz zur Sicherung von Partei und Staat" ->NSDAP wird mit Staat gleichgesetzt -Juni/Juli 34: Röhm-Putsch: Angeblicher Putsch der SA unter Stabschef Ernst Röhm ->Eigentlich Säuberung der SA durch Ermordung -01.08.34: "Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches": Vereinigung des Amts des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers ->Hitler ist alleiniges Staatsoberhaupt= uneingeschränkte NS-Diktatur -Gesellschaftliche Ebene: -Ziel: Totale Erfassung jeden einzelnen (totalitäre Diktatur) ->Durchdringung aller Lebensbereiche mithilfe von NS-Organisationen, Propaganda, Terror -Beispiele für NS-Massenorganisationen: -Jugendorganisationen: Hitler-Jugend (HJ), Bund Deutscher Mädel (BDM) ->Ziel: Vereinnahmung der Jugendlichen für den Staat durch Erziehung der Jungen zu zukünftigen Soldaten und der Mädchen zu "gebärfreudigen Müttern" -Deutsche Arbeiterfront (DAF): Ersatz für zerschlagene Gewerkschaften zur Erfassung aller Arbeitgeber und Arbeitnehmer, denen Tarifautonomie und Streikrecht genommen wird -Beispiele für Propagandamaßnahmen und -einrichtungen: -Reichspropagandaminesterium unter Leitung Josef Goebbels: Kontrolle der Massenmedien durch "Gleichschaltung" -Masseninszinierungen z.B Reichsparteitage -Selbstdarstellung in den Medien: Propagandafilme, Produktion des "Volksempfängers" ->Beeinflussung durch Mischung aus Unterhaltung und politischer Beeinflussung -Beispiele für Terrormaßnahmen und Einrichtungen: -Gestapo, SS, SD als Terror- und Verfolgungsorgane ->Entstehung eines Systems aus Bespitzelung und öffentlicher Verurteilung -Einrichtung von Konzentrationslagern ->Folter und Vernichtung Andersdenkender
"Führerstaat"
-Machtkämpfe auf allen staatlichen und parteilichen Ebenen unterhalb Hitlers= polykratische Herrschaft mit chaotischer Regierungsstruktur -Personelle und organisatorische Verzahnung von Staat und Partei: Parteifunktionäre zugleich Verwaltungsbeamte (z.B. Himmler zugleich Chef der Polizei und "Reichsführer SS") ->Aushöhlung der staatliches Macht durch Ämter und Behörden der Partei -Diffuser "Führerwille" als verbindendes Element ->Auf allen Ebenen versuch, auch ohne expliziten Befehl nach Hitlers Willen zu handeln
Terror
Februar 1933: Einschränkung der Grundrechte in der "Reichstagsbrandverordnung" ->"Schutzhaft" (Gefangennahme politischer Gegner) mit Demütigungen, Folter und Mord -März 1933: Eröffnung des ersten Konzentrationslagers in Dachau -Ausschaltung der politischen Opposition (V.A. Sozialdemokraten, Kommunisten) -Verfolgung aus rassistischen und weltanschaulichen Gründen (Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, "Asoziale", Zeugen Jehovas) -Ab 1941 Teilweise Ausbau zu Vernichtungslagern -Terrororganisationen unter Leitung von Heinrich Himmler -SS (Schutzstaffel) ->Holocaust, Systematisierung Konzentrationslager als Terroranstalt -Gestapo: (Geheime Staatspolizei) als politische Polizei zur Bekämpfung politischer Gegner -SD: (Sicherheitsdienst): Geheimdienst der NSDAP bzw. der SS ->Bekämpfung und Vernichtung politischen Gegners sowie Einschüchterung der Bevölkerung -Einrichtung von Sondergerichten und des Volksgerichtshofs -Ernennung der Richter durch Hitler persönlich -> Roland Freisler ("Weiße Rose" in Schauprozessen zum Tode verurteilt) -Verurteilungen ohne fairen Prozess -Keine Möglichkeit Revision einzulegen -Ziel des Terrors: -Ausschaltung politischer Gegner -Einschüchterung der gesamten Bevölkerung durch demonstrative Härte ->Kaum offene Kritik, sondern Anpassung
Hitlers außenpolitische Vorstellungen
-Ziele: -Eroberung von "Lebensraum" im Osten und Herrschaft der arischen Rasse -Geplantes Vorgehen: -Annexion der Nachbarstaaten, Zerschlagung der SU und Ausrottung des "Jüdischen Bolschewismus", Bündnis mit Japan und eventuell Großbritannien zur Vollendung der Weltherrschaft im Kampf gegen die USA -Verfolgen einer Doppelstrategie: -Einerseits gezielte Vertragsbrüche -Andererseits Friedensbeteuerungen, um das eigene Volk und Nachbarstaaten in Sicherheit zu wiegen und Zeit für Aufrüstung zu gewinnen ->Im Hintergrund von Anfang an Kriegsvorbereitungen
Revisionistische Phase
-Aufhebung der Beschränkungen des Versailler Vertrags die Hitler mit dem Wunsch nach internationaler Gleichberechtigung rechtfertigt ->Appeacement-Politik des westlichen Auslands zur Deeskalation aufgrund eigener Schwierigkeiten 14.10.33: Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund als Demonstration der Stärke= Beginn der Revisionspolitik 26.01.34: Nichtangriffspakt mit Polen ->Demonstration des vorgeblichen Friedenswillens 01.03.35: "Rückführung" des Saarlands nach Volksabstimmung gemäß dem Versailler Vertrag ->innen- und außenpolitischer Prestigegewinn -16.03.35: Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, entgegen des Versailler Vertrags, aber mit breiter Zustimmung im Volk -Juni 1935: Flottenabkommen mit England ->internationale Anerkennung ->Deutsche Kriegsmarine darf 35% der englischen Stärke besitzen 07.03.36: Einmarsch der Wehrmacht in Entmilitarisierte Rheinland entgegen des Versailler Vertrags und des Vertrags von Locarno ->Aber keine Gegenwehr der Westmächte ->Enormer Prestigegewinn und Bestärkung zu zukünftiger Expansionspolitik -Neue Bündniskonstellationen: -"Achse Berlin-Rom" (25.10.36): Bündnis zwischen Hitler und Mussolini -Antikominternpakt (25.11.36): Bündnis mit Japan gegen Kommunismus -> Beitritt Italien 1937
Expansionistische Phase
=Ideologisch geprägte Radikalisierung der deutschen Außenpolitik und streben nach Expansion mithilfe eines Kriegs -März 1938: "Anschluss" Österreichs ->Einmarsch deutscher Gruppen -Sudetenkrise 1938: Forderung Hitlers nach Selbstbestimmungsrecht der deutschen Minderheit im Sudetenland und Drohung mit Einmarsch in die Tschechoslowakei ->30.09.38: "Münchner Abkommen": Beschluss Abtretung des Sudetenlandes an Deutschland -Beschluss ohne Mitsprache der Tschechoslowakei um Lage zu stabilisieren und Krieg zu verhindern -> Höhepunkt der "Appeacement-Politik" -15.03.39: Bruch des "Münchner Abkommens" -Zerschlagen der Rest-Tschechei ->Aussprache einer Sicherheitsgarantie für Polen durch Frankreich und Großbritannien -April 1939: Kündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffsvertrag ->Vorwand Hitler wegen Weigerung Polens, dem Antikominternpakt beizutreten -23:08.1939: Hitler-Stalin-Pakt ->Mit geheimem Zusatzprotokoll (Verständigung über die Aufteilung Polens) -01-09.39 Deutscher Überfall auf Polen nach fingierten Grenzüberfällen -> Beginn zweiter Weltkrieg
NS-Ideologie
-Führerprinzip: -Unterordnung der "Volksgemeinschaft" unter dem Willen eines Einzelnen: Absoluter Gehorsam gegenüber der Befehlen des "Führers" ->Opposition als Verbrechen -Antipalamentarismus ->Ablehnung der Parteiendemokratie -Rechtfertigung des Absoluten Machtanspruchs mit angeblicher Unfehlbarkeit Hitlers -"Volksgemeinschaft": -Gemeinschaft (Inklusion) derjenigen, die kaut der NS-Ideologie zum deutschen Volk gehören ->Ausschluss (Exklusion) von Juden und anderen aus rassistischen oder politischen Gründen unerwünschten Personengruppen -Feindbilder als Wege der Integration -Streben nach Aufhebung der Klassenunterschieden, sowie jeglicher Individualität ("Du bist nichts, dein Volk ist alles") -Appell an Opferwillen des einzelnen an die Gemeinschaft -Rassenlehre und Antisemitismus: -Glaube an Existenz biologisch unterschiedlicher Rassen als Ausgangspunkt ->Einteilung der Menschheit in höher- und minderwertige Rassen -"Arische Rasse" als wertvollste Rasse mit Recht auf Herrschaft über die Erde -"Jüdische Rasse" als Feindbild und Bedrohung für Herrschaftsanspruch der "Arier" -> "Überlebenskampf" gegen "jüdische Weltverschwörung" -Internationales Judentum als das personifizierte Böse (z.B. Verantwortlich für Marxismus Versailler Vertrag) ->Vernichtung der Juden als logische Konsequenz ->Antisemitismus -Lebensraumpolitik und Sozialdarwinismus -Ziel Hitlers: -Rassisch reines, germanisches Großreich, durch Eroberung von "Lebensraum im Osten" ->"Umvolkerungspläne": Umsiedlung von "Deutschblütigen" auf russischen Boden, aber auch Ausbeutung von Landwirtschaft und Rohstoffvorkommen -Sozialdarwinismus als pseudowissenschaftliche Grundlage: Unhaltbare Übertragung von Darwins Evolutionstheorie -> "Recht des Stärken" -Antisozialismus und Antibolschewismus: -Ablehnung von Liberalismus und Sozialismus -Vorwurf an Judentum mithilfe von Marxismus die Weltherrschaft erlangen zu wollen ->Kommunismus als Feindbild der Nationalsozialismus
"Blitzkriege" der ersten Kriegsphase
-September 1939: Sieg der Wehrmacht über Polen -> Aufteilung Polens zwischen Hitler und Stalin -April 1940: Militärische Besetzung Dänemarks und Norwegens -Mai 1940: Beginn der Westoffensive ->Angriff auf die neutralen Länder Belgien, Niederlande, Luxemburg, sowie Durchmarsch nach Frankreich (Kapitulation am 22.06.40) -Luftangriff auf englische Städte -> Abbruch des erfolglosen Luftkriegs
Kriegswende
-22.6.41: Überfall auf die SU (Bruch des Hitler-Stalin-Pakts) ->Schnelles Vorrücken, aber kein entscheidender Schlag gegen rote Armee -Aufruf Stalins zum "großen vaterländischen Krieg" -Dezember 1941: Stopp des deutschen Vormarschs vor Moskau durch z.B. harten Winter ->Scheitern des "Blitzkriegs im Osten" -7.12.41: Japanischer Angriff auf Pearl-Harbour ->Kriegserklärung des mit Japan verbündeten Deutschlands an die USA -Januar 1943: Kriegswende durch Kapitulation bei Stalingrad
Totale Niederlage
-6.6.44: Landung der Alliierten in der Normandie ->Eröffnung einer zweiten Front in Europa ->Deutsche Niederlage nur noch Frage der Zeit -Januar 1945: Im Westen und Osten vordringen feindlicher Truppen auf deutschem Gebiet -April 1945: Einnahme der Hauptstadt Berlin ->Selbstmord Adolf Hitlers am 30.4.45 -8./9. Mai 1945: Bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte -2.09.45: Endgültiges Ende des 2. Weltkriegs, nach Atombombenabwürfen auf Japan
Begleiterscheinungen des Kriegs
-Neue Dimensionen der Kriegsführung: Vernichtungskrieg mit brutalem Vorgehen gegenüber der Zivilbevölkerung -"Totaler Krieg": Einbeziehen der Zivilbevölkerung in vorher unbekanntem Maß -Enorme Opferzahlen (Zwischen 60 und 70 Millionen Kriegstote) -Aufstieg der USA und der SU zu globalen Supermächten
Konferenz von Jalta
-Konferenz von Jalta 1945 -Teilnehmer: Churchill (GB),Roosevelt (USA), Stalin (UDSSR) -Regelungen und Beschlüsse: -Beschluss zur Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen -Aufbau demokratischer Strukturen in allen befreiten Gebieten Europas -Verpflichtung Deutschlands zu Reparationen -Westverschiebung Polens auf Kosten Deutschlands
Konferenz von Potsdam
-Ziele: -Beseitigung der NS-Diktatur -Regelungen und Beschlüsse: -Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen -"5D": Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Demontage, Dezentralisierung -Reparationsleistungen ohne Festlegung von Art und Höhe -Gebietsabtretungen an die UDSSR (nördliches Ostpreußen) -Bedeutung: -Potsdamer Abkommen als Kompromiss -> Uneinheitliche Umsetzung